Nachbehandlung von Beton
Nachbehandlung und Konservierung spielen für schöne Sichtbetonoberflächen eine wichtige Rolle. Die Oberflächenfarbe wird von natürlich auftretenden Schwankungen von Rohstoffen beeinflusst.
Wenn man eine nicht saugende glatte Schalung verwendet, kommt es oft zu einem nicht homogenen Sichtbeton. In diesem Fall kommt es an der Betonoberfläche, durch Entmischungsvorgänge (Rütteln, Verdichten), zu unterschiedlichen Wasser-/Zementleimkonzentrationen. Auch kann ein unterschiedlich stark aufgetragenes Trennmittel zu Inhomogenitäten führen. Diese sind technisch aber bedeutungslos, da sie die Eigenschaften des Betons (Festigkeit, Dauerhaftigkeit) nicht beeinflussen, sondern nur die Optik. Die Farb- und Helligkeitswerte werden mit Hilfe eines Spektralphotometers gemessen. Belegt wird die Qualität durch praktische Beweise (Freibewitterung).
Im Beton ist Wasser enthalten, welches dem Hydratationsprozess dienen soll. Das Wasser neigt dazu, zu verdunsten und will an die Oberfläche. An Stellen, die eine unterschiedliche Zementleimdicke aufweisen, kommt es nun zu unterschiedlichen Porositäten und daher auch zu unterschiedlichen Helligkeiten.
Um die Ausdunstung zu verringern, ist eine Nachbehandlung zb. durch eine nachträgliche Hydrophobierung zu empfehlen.
Ausblühungen, in Form von Kalk, werden normalerweise von der Witterung beseitigt. Wenn dem Anwender dieser Vorgang zu lange dauert, kann er auch verdünnte Säure zur Beseitigung anwenden. Hierbei wird die Oberfläche zuerst mit Wasser befeuchtet und anschließend mit verdünnter Säure besprüht. Die Säure muss gleichmäßig aufgetragen werden, um keine fleckige oder unregelmäßige Oberflächenoptik zu erhalten. Nach kurzer Einwirkung der Säure, muss man mit Wasser nachwaschen. Bei diesem Vorgang ist es wichtig, passende Schutzvorkehrungen zu beachten (Schutzkleidung!). Besser verdichteter Beton zeigt eine höhere Ausblühungsneigung als weniger gut verdichteter Beton. In der Regel kommt es nach dem Verschwinden des Kalks, nicht erneut zu einer Ausblühung.
Aber auch bei größter Sorgfalt, kann es, dadurch dass viele Faktoren zusammenspielen müssen, zu Helligkeitsunterschieden an der Betonoberfläche kommen.
Bernd Schriffl
Technische Beratung und Vertrieb Anorganische Buntpigmente & Dyckerhoff Zemente
M +43 (0) 664 53 56 646
Mail: b.schriffl@slupetzky.at